Warum uns Menschenstimmen in der Meditation stören – und Naturgeräusche beruhigen

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In meiner kostenlosen Stille-Meditation wurde mir nach der Meditation folgende Frage gestellt: „Sabrina, warum stören mich in der Meditation Menschenstimmen, während mich Naturgeräusche beruhigen?“. Ich musste schmunzeln – weil ich das nur zu gut kenne. Meine ganz persönliche Sicht darauf, findest Du in den folgenden Zeilen.

Ablehnung von dem, was ich gerade nicht haben möchte

Ich persönlich meditiere ganz oft mit dem Wunsch, Stille und Ruhe in mir zu finden. Es ist meine ganz eigene Zeit, um Abstand von meinem Alltag, von Erwartungen, von Druck und vom Alltagslärm zu erhalten.

Und da sind wir auch schon beim ersten entscheidenden Punkt. Wenn wir meditieren, um in die Ruhe und in die Stille zu gehen, erinnern uns Menschenstimmen im Außen an das, was wir gerade nicht haben wollen.

Dass innerer Widerstand entsteht, ist völlig normal – besonders dann, wenn genau das auftaucht, was wir vermeiden oder aktiv umgehen wollen

Mittendrin statt nur dabei

Warum stören uns aber gerade Menschenstimmen mehr als andere Geräusche? 

Einen Ansatz dazu habe ich während meiner Studienzeit in Finnland erlebt. Obwohl ich die Sprache in den Grundzügen schon in Deutschland lernte und ich in der Lage war Plakate und Speisekarten zu lesen, konnte ich einem Gespräch in finnischer Sprache einfach nicht folgen. Zu kompliziert waren die sich ständig verändernden Wortstämme, die zahlreichen Ausnahmen und all die Endungen, die je nach Ort, Zeit und Zusammenhang variieren -nicht umsonst switchten die Finnen ins Englische, sobald sie merken, dass Finnisch nicht deine Muttersprache ist.

So konnte ich zwar in die Kultur eintauchen, gleichzeitig aber bei mir bleiben – einfach, weil ich die Alltagssprache nicht verstand. Besonders deutlich wurde mir das auf dem Rückweg: Schon in Helsinki traf ich auf der Fähre ein deutsches Pärchen – und ertappte mich dabei, wie ich mit den Augen rollte. Ich verstand plötzlich wieder jedes einzelne Wort und jedes Detail.

Und genau das ist – meiner Meinung nach – auch der Grund, warum uns Stimmen von Menschen so sehr stören können: Unser Gehirn ist automatisch beteiligt. Es versteht das Gesagte, ordnet es ein, bewertet es. Wie könnte man ihm das verübeln? Es entspricht schließlich unserem Alltag: Wenn jemand spricht, sind wir gedanklich sofort mittendrin – ob wir wollen oder nicht.

Entschleunigung beruhigt uns sofort

Und warum entspannen uns Naturgeräusche? 

Weil die Natur unser ursprünglicher Lebensraum ist. Nicht ohne Grund wird gestressten Menschen geraten, in den Wald zu gehen. Die einfache, natürliche Umgebung beruhigt unser Nervensystem – und unser Körper verbindet sich mit der Energie des Waldes. Über Botenstoffe nimmt er sogar wahr, ob ein Wald gesund oder krank ist. Entsprechend fühlen wir uns dort wohl – oder eben nicht.

Und wer liebt es nicht, dem Regen oder den Vögeln zuzuhören. Dies entschleunigt, zaubert ein Lächeln in unser Gesicht und erinnert uns daran, wie schön es um uns herum ist, wenn wir uns einmal bewusst Zeit nehmen.

Genau diese Erfahrung mache ich auch, wenn ich mit Menschen bewusst Zeit in Stille verbringe. Wenn wir einfach in den Moment eintauchen, wahrnehmen, was um uns und in uns geschieht – ganz im Sein. Dies nimmt so viel Druck weg und lässt mich immer wieder im Hier und im Jetzt ankommen und all meine Erwartungen und Sorgen verschwinden.

Menschenstimmen in die Praxis integrieren

Da wir nun kein Schild aufhängen können – „Keine Menschenstimmen – es wird meditiert!“, kommt hier mein persönlicher Tipp, wie Du mit störenden Menschenstimmen in Deiner Meditationspraxis umgehen kannst. Es gibt nämlich eine ganz einfache Technik, die den Fokus auf die Umgebungsgeräusche lenkt und so dabei hilft, in die eigene Ruhe zu finden.

Beobachte wie die Stimmen kommen und gehen. Wie lange sind sie da? Werden sie lauter oder leiser? Ändert sich etwas in der Tonlage? Beobachte ganz spielerisch und neugierig die Stimmen.

Diese Praxis hilft mir besonders, wenn es mir schwerfällt, in die Stille zu finden. Wenn mein Kopf zu sehr im Denkmodus ist, nutze ich dies aus und gebe ihm etwas zu tun. Ich konzentriere mich auf die Geräusche in der Umgebung, wie sie kommen und gehen. 

Dies hilft mir Abstand zu meinem Gedankenkarussell zu bekommen und lädt mich gleichzeitig immer wieder ein, auch die Ruhe zwischen den Geräuschen wahrzunehmen. Und dann ertappe ich mich dabei, wie ich merke: Ich habe gerade an nichts gedacht – war vollkommen in der Ruhe. Ein echtes Glücksgefühl. Einfach nur da, inmitten der Stille – trotz aller Geräusche im Außen.

Wenn Du die Stille-Meditation selbst erleben möchtest oder gerne gemeinsam mit anderen meditierst, bist Du herzlich eingeladen: 
am nächsten Montag von 19:00 – 19:30 Uhr live auf Zoom. 

Trag Dich einfach in meinen Newsletter ein – am Montag sende ich Dir den Zoom-Link.

Sabrina - Die Stille Botschafterin

begleitet Menschen dabei, den Lärm des Alltags hinter sich zu lassen und in die heilsame Kraft der Stille einzutauchen. In ihren Retreats & Events entsteht ein Raum, in dem Achtsamkeit, Ruhe und innere Klarheit wachsen dürfen – ein Ort, an dem die Stille Raum für das Wesentliche schenkt.

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